Samstag, 11. Februar 2012

tränen in tokio

ein neuer tag und eine neue kreidetür. der wind wehte stark und trug fetzen von geschichten und momenten an mir vorbei. irgendjemand würde sie einsammeln müssen um sie wieder zusammenzusetzen wenn der wind sich beruhigt hatte.

 ich öffnete eine weiße schiebetür, ganz vorsichtig und stand in einer welt die mit bunten lichtern und leisen klängen angefüllt war. ein förderband trug kleine teller an mir vorbei, denen ich so lange nachschauen konnte bis sie um die ecke verschwunden waren nur um kurz darauf wieder aufzutauchen. ein angenehmes gefühl. alles wiederholte sich, bis man genug davon hatte.

ich verschluckte mich an einem kleinen stück ingwer, bis mir die tränen in die augen traten und meine wangen runterliefen. "du weinst" sagte mein begleiter. "ich weine nicht" sagte ich. "ich habe mich verschluckt" "ich weiß. du weinst trotzdem"
so weinte ich tränen in tokio und hörte der angenehmen leere meines kopfes zu.

aus: resi stansen sitzt am sushi-laufband an einem freitagabend nach der arbeit die noch eine schulung ist.



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