neulich erzählte ich, dass ich ein tschechisches kinderbuch schreibe. natürlich ist das wahr, aber eigentlich stimmt es gar nicht. ich hüpfe nämlich mehr von fragmet zu fragment in meinem kopf und stelle mir diesen jungen vor.
würde ich ein tschechisches kinderbuch schreiben, über einen jungen der in die atacamawüste auszog um rauszufinden woher der sand in seinen augen kam und der dort die federbäume entdeckte wegen denen die vögel ihr gefieder hatten, ich würde es mit diesem bild illustrieren.
in kapitel 2 würde es vermutlich darum gehen, dass der kleine junge aus dem tschechischen kinderbuch dem wind folgen würde, der nur deswegen existierte, weil die federbäume existierten und im wind kicherten wenn der wind durch sie hindurch fegte, während er den kleinen jungen gleichzeitig an einen weiteren besonderen ort brächte, auf der straße der leitern..... das wäre vermutlich kapitel 2.
sollte der junge alle leitern erklommen haben, was gar nicht so sicher ist, denn es waren sogar zu viele um sie zu zeichnen, hätte der wind ihn an einen anderen ort gebracht. einen ort an dem der junge zu einer farbe werden würde und die landschaft zu einem gemälde, aber nur bei nacht. das stünde in kapitel 3, sollte der junge sich nicht auf der straße der leitern verirrt haben...
kapitel 4 würde im nacht und nacht-gebirge spielen, in dem man von nacht zu nacht durch eine höhle wechseln könnte. slbst d hlln bchstbn wrn hr ncht mhr schtbr, nr d fdrbme strhltn dm jng dn wg,. dr jng hß ncht k. nd frgt sch lngsm wnn r ndlich jmdm bgngn wrde.
nachdem der kleine junge im nachtnachtgebirge durch die höhle gestiegen war und sich endlich orientieren konnte, stellte er fest er war in einer schaltzentrale gelandet. er konnte die regler der welt hoch und runterfahren und manchmal auch ins negative ziehen. er hatte den eindruck, dass vor vielen vielen jahren jemand hiergewesen sein musste, der für all das verantwortlich war. das einzige was er entdecken konnte, das noch automatisch funktionierte, war der schalter für ebbe und flut. zwischendrin immer dieser wind, den er nicht steuern konnte. kapitel 5 wäre das
Die Schaltzentrale der Welt war das letzte was der Junge aus dem
tschechischen Kinderbuch besucht hatte. Ein ziemlich mächtiger Ort
will man meinen. Eine Schaltzentrale für eine Welt. Musste der Junge
wirklich weiter? War er etwa nicht angekommen? Warum nicht? Wo
schickst du mich eigentlich überall hin? Und wer bist du überhaupt?
Hallo!? würde der Junge bestimmt rufen, wäre er nicht von seiner
neusten Entdeckung abgelenkt worden.
Ich war ganz froh drum, denn er hatte einen Fernseher entdeckt in
einem Raum. Dort sah er sie zum ersten Mal, die brennenden Feuerfelder
von Ardesien. Schief stand er davor, als Schneeflocken begannen die
Feuerfelder mit einem Seufzen zu löschen. Still war das Echo und der
Mond schien und die Sonne und der Junge lächelte und legte die
Fernbedienung weg, während er den Feldern mittelgrünen Weizens von
Ardesien beim wachsen zusah.
Ersteinmal natürlich.
Kapitel 6 wäre das, wenn ich denn wirklich endlich mal das
tschechische Kinderbuch schriebe.
nachdem der junge sich an den brennenden feuerfeldern von ardesien
sattgesehen hatte, war ihm ein bisschen einsam zumute. er schnappte
sich einen roten luftballon und ging ein bisschen flanieren. nun
beeinhaltete flanieren zwar, dass ihn jemand dabei sehen würde, aber
mit einem roten luftballon musste man von flanieren sprechen um sich
vom belanglosen gehen abheben.
der junge war nun eine weile in dieser schaltzentrale gewesen und
hatte sich eigentlich große dinge erhofft. nun hatte er einen roten
luftballon und einen unbestimmten weg vor sich.
im wald der vibrationen konnte man die hand ausstrecken und einen baum
berühren, der seinerseits sofort anfing zu vibrieren und damit die
nachbarbäume ebenfalls ins bewegung setzte.
erst wenn der junge die luft anhielt hörte alles auf. ein kleiner tod
im wald. er zog es vor sich den rest des weges mit geschlossenen augen
vom wind und seinem roten luftballon führen zu lassen. lang konnte es
nicht mehr sein, der junge merkte, dass der wind immer stärker wurde..
"schwarz
ist eine selbsterfüllende prophezeihung", las der junge, da wusster er,
andorra konnte so weit nicht sein. dann wollte er nicht mehr reden.
deswegen endet kapitel 8 schon.
der kleine junge war
weitergezogen, hatte die brennenden felder ardesiens hinter sich
gelassen, hatte den roten luftballon längst an den himmel verloren und
stellte fest wie alles immer zweidimensionaler wurde.
dieses gefühl war
keine traurigkeit und keine freude, dieses gefühl das ihn überkam war vielleicht das gefühl zerinnender träume und müdigkeit, die langsam als ölige flüßigkeit einen felsen
herabtropften und dabei ihre spuren hinterließen.
müde
war der junge. müde wie ein alter mann. ein schmetterling der in einen
regenschauer geraten war und den sternenstaub von seinen flügeln verloren
hatte.
ein freund hätte ihm
sagen können, dass er eine umarmung bräuchte und weniger distanz und dass ein erfolgreicher
tag nicht in aufgaben gemessen wird, sondern in erinnerungen und
zufriedenheiten.
jemand sollte dieses tschechische kinderbuch einmal schreiben und kapitel 9 nicht vergessen.
aber all das natürlich nur, wenn ich mal ein tschechisches kinderbuch schriebe..